Salz: Die Nummer eins unter den Gewürzen
Wenn Sie ein Gewürz nennen müssten, das in jedem Haushalt zu finden ist, welches wäre das? Richtig: Das Salz. Denn es gibt kaum eine Speise, die wir nicht vor dem Verzehr mit etwas Salz versehen. Salz ist das Universalgewürz schlechthin und wird nicht nur gerne zum Abschmecken und Würzen von Salzkartoffeln, Pommes, Marinaden und Co. verwendet, sondern zum Beispiel auch in das Kochwasser von Nudeln, Reis und ähnlichem gegeben oder gar zur Konservierung genutzt.
Genau genommen ist Salz jedoch gar kein Gewürz, sondern vielmehr ein Mineral, da es sich hierbei – im Gegensatz zu anderen Gewürzen – nicht um ein pflanzliches Produkt handelt. Ungeachtet dieses Sachverhalts ist der menschliche Körper auf die Zufuhr von Salz dringend angewiesen, da dieses für bestimmte Körperfunktionen eine essentielle Rolle spielt. Als Richtwert gelten fünf bis sechs Gramm Salz pro Tag für Jugendliche und Erwachsene. Dabei ist zu bedenken, dass Salz nicht nur bewusst aufgenommen wird, sondern ein Großteil der täglichen Salzaufnahme aus verarbeiteten Lebensmitteln stammt. Dies ist bei der Dosierung von zusätzlichem Salz aus der Mühle oder dem Salzstreuer zu berücksichtigen.
Aber warum ist Salz überhaupt so beliebt und wird von den meisten Menschen in größeren Mengen als nötig konsumiert? Wenn unser Körper Salz aufnimmt, schüttet das Gehirn Glückshormone aus. Dies führt dazu, dass gerne mehr aufgenommen wird, als der Körper tatsächlich benötigt. So ist auch zu erklären, warum manche Menschen von Chips oder anderen salzigen Knabbereien nicht genug bekommen können und oftmals der gesamte Packungsinhalt verzehrt wird, obwohl dies nicht mit dem Hunger zusammenhängt.
Salz ist nicht gleich Salz: Meersalz vs. Speisesalz
Es gibt beträchtliche Unterschiede hinsichtlich der Qualität, des Preises und der Verwendung von Salz. Doch eines vorweg: Was den gesundheitlichen Aspekt betrifft, ist weder Meersalz noch Speisesalz gesünder. Wichtig ist, dass ein Salz mit ausreichend Jod und Fluorid angereichert ist und dass man selbstverständlich nicht über die Maßen Salz konsumiert. Denn das kann unter Umständen der Gesundheit schaden.
Salz kommt im Übrigen immer aus dem Meer. Entweder wird es aus noch bestehenden Gewässern gewonnen oder das Meer hat sich schon vor Millionen von Jahren zurückgezogen und dabei Salzkammern hinterlassen, die unter Tage liegen und in denen Steinsalz abgebaut werden kann. Hierin liegt der Unterschied hinsichtlich der Gewinnung von Meersalz und Speisesalz begründet.
Unser klassisches Speisesalz oder Tafelsalz wird zunächst als Steinsalz in unterirdischen Lagerstätten mit schwerem Gerät durch Spreng- oder Bohrverfahren gewonnen. Damit das Steinsalz später als Speisesalz verwendet werden kann, werden Jod und Fluorid sowie weitere Zusätze beigefügt. Außerdem muss das Steinsalz anschließend einer aufwendigen chemischen Reinigung unterzogen werden. Die Gewinnung von Speisesalz bringt daher nicht nur eine chemische Belastung mit sich, sondern ist zudem sehr energieintensiv.
Im Gegensatz dazu ist die Gewinnung von Meersalz nicht nur ökologischer, sondern auch natürlicher und nachhaltiger. Hierbei wird nämlich lediglich reines Meerwasser in sogenannte Salzgärten gepumpt. Dort entsteht dann durch Verdunstung das Meersalz, welches später nur noch gespült, getrocknet und gesiebt werden muss. Chemische Verfahren werden dabei überhaupt nicht benötigt.
Wie das Speisesalz besteht auch das Meersalz zum Großteil aus Natriumchlorid. Weitere wichtige Bestandteile, die in diesem Salz natürlich vorkommen, sind Chlor, Natrium, Jod, Fluor sowie Mineralstoffe und Spurenelemente. Wer also großen Wert auf natürliche Inhaltsstoffe legt, wird sich über ein gutes Meersalz in jedem Fall freuen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Speisesalz besticht natürliches Meersalz im Übrigen mit einem intensiveren Geschmack, weswegen Meersalz auch sparsamer verwendet werden kann.
Besonders beliebt ist das Meersalz im Beutel von Marisol, das an der Südküste Portugals von Hand geerntet wird oder auch das Meersalz vom Typ Molino von Sal de Ibiza, das seinen Ursprung auf der spanischen Baleareninsel hat.
Besondere Arten von Meersalz: Fleur de Sel und rotes Hawaii Alaea Salz
Der ambitionierte Hobbykoch wird zwangsläufig irgendwann über den Begriff Fleur de Sel stolpern und sich vielleicht fragen, ob es sich dabei um eine eigenständige Salzsorte handelt oder lediglich um eine französische Bezeichnung für Meersalz. Diese Frage hat durchaus ihre Berechtigung, denn Fleur de Sel unterscheidet sich bereits anhand der Optik von grobkörnigem Meersalz. Es handelt sich dabei nämlich nicht um Salzkörner im klassischen Sinne, sondern vielmehr um Salzflocken, die sehr zart und mild im Geschmack sind.
Übersetzt bedeutet Fleur de Sel Salzblume und dieser Begriff spielt auch bei der Salzernte von Fleur de Sel eine entscheidende Rolle. Wenn das Meersalz in den Salzgärten unter der Sonne des Mittelmeers trocknet, entsteht an heißen und windstillen Tagen an der Oberfläche eine dünne Salzkruste, die als Salzblume (Fleur de Sel) bezeichnet wird. Die "Fleur de Sel" wird manuell geerntet, was auch den höheren Preis dieses besonderen Salzes erklärt.
Fleur de Sel enthält außerdem eine höhere Restfeuchte als andere Salze, weswegen es nicht in jede Salzmühle gefüllt werden darf. Verfügt die Mühle über ein Metallmahlwerk, so kann dies durch die Feuchtigkeit des Salzes zu Rost führen. Eine Mühle mit Keramikmahlwerk sollte daher für Fleur de Sel die erste Wahl sein. Dieses besonders hochwertige Salz ist zugleich auch das teuerste Meersalz und wird nur an bestimmten Orten geerntet. Am bekanntesten ist wohl das Fleur de Sel aus Frankreich, wo es unter anderem in der Bretagne in Guérande oder in der Camarague gewonnen wird.
Wenn Sie ein außergewöhnliches Meersalz aus der Camargue suchen, empfehlen wir Ihnen das Fleur de Sel mit Thymian und Rosmarin von L’Épicerie de Provence. Interessieren Sie sich stattdessen für ein Meersalz aus der Guérande, dann sollten Sie unbedingt das Fleur de Sel mit Zitrone und Dill oder das geräucherte Fleur de Sel von Sel La Vie probieren.
Weitere nennenswerte Ernteregionen für dieses einmalige Meersalz sind außerdem Alicante in Spanien, die Algarve in Portugal oder auch Piran in Slowenien.
Eine weitere Besonderheit unter den Meersalzen ist zweifelsohne auch das rote Hawaii Alaea Salz. Dieses sticht allein durch seine farbenfrohe Optik zwischen anderen Salzsorten hervor. Es verdankt seine kräftige rote Farbe der eisenoxidhaltigen vulkanischen Tonerde, die diesem Salz beigemischt wird. Da es sich bei dem Alaea-Salz um ein hawaiianisches Meersalz mit langer Tradition handelt, wird es ausschließlich auf der hawaiianischen Insel Molokai produziert. Aufgrund der Abgelegenheit dieser Insel erhalten Sie mit diesem Meersalz ein besonders reines und unbelastetes Salz mit einem hervorragenden Geschmack nach gegrillten Haselnüssen. Es schmeckt nur leicht salzig und weist im Abgang eine dezente Süße auf. Probieren Sie dieses erstklassige Salz unbedingt zu gegrilltem Fleisch und Gemüse oder verwenden Sie es zur Verfeinerung Ihrer Marinaden und Saucen.